Einer der größten Muskeln im Körper
Der Musculus iliopsoas, umgangssprachlich Psoas genannt, ist einer der größten Muskeln in unserem Körper. Er verbindet die obere Lendenwirbelsäule und die Beckenschaufel mit dem Oberschenkel und ist der hauptverantwortliche Muskel für die Hüftbeugung und Beinhebung. Jedes Mal, wenn wir z. B. sitzen und bei jedem einzelnen Schritt ist er beteiligt und arbeitet.
Der Psoas verbindet den Ober- und den Unterkörper miteinander und stabilisiert die Wirbelsäule und das Becken. Ist der Psoas also verspannt, führt das oft zu einer schlechten Körperhaltung. Oft kann dies Rückenschmerzen zur Folge haben.
Zentrale Rolle bei Stress
Der auch als Laufmuskel bekannte Psoas ermöglicht es uns, bei Stress zu flüchten oder zu kämpfen. Er kann uns aber auch durch sein reflexartiges Zusammenziehen in eine Schutzhaltung bringen (Embryo-Stellung). So werden dann bei Gefahr unsere Bauch- und Brustorgane und unsere verletzliche Körperinnenseite geschützt. Wegen dieser zentralen Rolle wird er auch „Seelenmuskel“ oder „Traumamuskel“ genannt, da er eng mit unseren Gefühlen verknüpft ist.
Wenn wir uns in einer Situation erschrecken oder unter Stress stehen, werden vom Gehirn Signale an unseren Körper geschickt, um mit der Freisetzung der Stresshormone zu beginnen. Wenn der Körper aber dann nicht mit Kampf- oder Flucht reagiert (weil wir z. B. Stress bei unserem Bürojob haben), werden diese Stresshormone nicht mehr verbraucht und somit im Körper gespeichert. Dadurch kann es zu einer dauerhaften Anspannung des Psoas kommen. Ein dauerhaft angespannter Psoas signalisiert wiederum dem Körper, dass wir in Gefahr sind. Der Körper schüttet dann weiterhin über die Nebennieren Stresshormone aus, was die Nebennieren erschöpfen lässt und das Immunsystem schwächt.
Immer in Bewegung bringen
Deshalb ist es wichtig, den Psoas regelmäßig in Bewegung zu bringen. Am besten passiert das durch Laufen. Auch gezielte Übungen zum Öffnen der Hüfte – z. B. der Schmetterling oder die Taube aus dem Yoga sind gut zur Stärkung des Psoas.